Villa Veltmann
Villa Veltmann 1828 wurde das Haus mit Remise und Stallungen erbaut von Ludwig Rohling (geb. 1796), der bis zu seiner Rückkehr nach Neuenkirchen mit seinem Vater in Holland Leinenhandel betrieb.
Bei dem Haupthaus handelt es sich um ein zweigeschossiges, villenähnliches Wohnhaus, das aus einem fünfachsigen Teil unter einem Walmdach mit mittiger Eingangstür besteht. Sehenswert sind die originellen Fensteröffnungen, die Oberlichter sind teilweise mit bemerkenswerten Sprossen, die halbe Rosetten bilden, versehen. Die klassizistische Tür ist über einen Treppenaufgang aus Sandstein zu erreichen.
Die Remise steht eingeschossig auf einem Kellersockel. Im vorderen Teil befand sich die Waschküche. Die im hinteren Teil untergebrachten Pferde und Wagen wurden noch bis in die 60er-Jahre hinein für den Werksverkehr der Firma Hecking eingesetzt.
1887 wurde das Anwesen von dem Textilunternehmer Bernhard Veltman (1859-1911) erworben.
Er erweiterte 1910 das Haus um einen etwas vorspringenden, zweiachsigen und giebelständigen Anbau.
Der Giebelaufsatz wurde in Renaissanceart akkoladenförmig (sich umarmend, zusammenhängend) und mit flachgedrückten spiralförmigen Einrollungen erstellt.
Der obere Teil wird durch ein reich umschmücktes Medaillon aufgelockert. Darunter befinden sich drei gekuppelte Fenster, getrennt durch klassizistisch inspirierte Säulchen.
Die Traufseite dieses Gebäudeteiles wird durch einen Dacherker mit dem gleichen „Neurenaissanceaufsatz“ unterbrochen. Darunter im Erdgeschoss befindet sich ein Blumenfenster. Das Anwesen befindet sich im Familienbesitz.
Zur Information: „In Neuenkirchen gab es im vorigen Jahrhundert eine ganze Reihe Kaufleute, die als Verleger tätig waren, das Leinengewebe von den Handwebern aufkaufte und ins Ausland, vor allem nach Holland und Spanien, weiterverkaufte. Als dann die mechanischen Webstühle und Spinnmaschinen aufkamen, wurden auch hier die ersten Textilbetriebe (mechanische Webereien) gegründet. Aus dieser Zeit stammen einige bemerkenswerte Bürgerhäuser.“ (aus: „Neuenkirchen in alten Ansichten“ von H. Fischer)